Original Rezepte schwarzer Pickelhauben-Lacke aus dem 19. Jhd
Ich habe gelesen das kaum noch jemand die Rezepturen der Pickelhaube-Lacke kennt. Nach einiger Recherche habe ich nun 3 Rezepte für schwarzen Militärlack, wie er auch für Pickelhauben verwendet wurde, wieder entdeckt, die ich gerne teilen möchte:
1. Buch: Gemeinnütziges Rezept-Archiv, oder: 800 entschleierte Geheimnisse... - Erscheinungsjahr: 1845, Autor: Friedrich Stobäus - Seite 8
In einem 1/2 Maas gutem Weingeist werden 4 Loth Schellack und 1 Loth venezianischer Terpentin aufgelöst und nach völliger Lösung, soviel als nötig ist, gebrannter Kinnruß zugesetzt.
2. Buch: Technisch-Chemisches Rezept-Taschenbuch - Erscheinungsjahr: 1862, Autor: Dr. Emil Winckler - Seite 112
Man löst bei gelinder Wärme: 1/2 Pfund gestoßenen Schellack und 3 3/4 Pfund stärksten Spiritus, setzt alsdann 8 Loth Venetianischer-Terpentin hinzu, reibt andernteils 3 Loth calzinierten Ölruß mit 6 Loth Terpentin-Öl an, setzt dann Firnis hinzu und mischt es gehörig untereinander.
3. Buch: Chemisch Technisches-Repertorium - Erscheinungsjahr: 1876, Autor: Dr. Emil Jacobson - Seite 214
Rezept schwarzer Militärlack besteht aus:
30 Teile Schellack
2 Teile Mastix
1 Teil Sandarak
1 Teil Venezianischer Terpentin
1 Teil Rizinusöl
145 Teile Weingeist (95%iger)
gefärbt mit Anilinschwarz (Nigrosin)
Die Lacke wurden meist aufgesprüht, aber es wurden auch weiche Pinsel oder Schellack-Ballen verwendet. Als Grundierung wurden Leimwasser oder ockerfarbene Leinöllacke verwendet. Nach dem Auftragen wurden die Grundierungen und Lacke mit Bimsstein geglättet. Jede Schicht musste vor der nächsten Beschichtung gut durchtrocknen.